Santiano

Rungholt


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Von der Nordsee, der Mordsee vom Festland geschieden
Liegen die friesischen Inseln im Frieden
Und zeugen der weltenvernichtenden Wut
Taucht Hallig auf Hallig aus fliehender Flut

Trutz, Blanke Hans
Oh, Trutz, Blanke Hans

Mitten im Ozean schläft bis zur Stunde
Ein Ungeheuer, tief auf dem Grunde
Es zieht, sechs Stunden, den Atem nach innen
Und treibt ihn, sechs Stunden, wieder von hinnen

Rungholt ruft laut deinen Namen
Rungholt ruft laut übers Meer
Rungholt ruft seit tausend Jahren
Blanker Hans, wir trutzen dir

Trutz, Blanke Hans
Oh, Trutz, Blanke Hans

Auf Rungholts Märkten, auf all seinen Gassen
Lärmende Leute, betrunkene Massen
Sie ziehen am Abend hinaus auf den Deich
Wir trotzen dir, blanker Hans, Nordseeteich

Rungholt ruft laut deinen Namen
Rungholt ruft laut übers Meer
Rungholt ruft seit tausend Jahren
Blanker Hans, wir trutzen dir

Trutz, Blanke Hans
Oh, Trutz, Blanke Hans

Und wie sie die Fäuste dem Meer drohend ballen
Zieht leis aus dem Schlamme der Krake die Krallen
Und rauschende, schwarze, langmähnige Wogen
Kommen wie rasende Rosse geflogen

Ein einziger Schrei, die Stadt ist versunken
Und hunderttausende Menschen ertrunken
Heute bin ich über Rungholt gefahren
Die Stadt, sie ging unter vor so vielen Jahren

Rungholt ruft laut deinen Namen
Rungholt ruft laut übers Meer
Rungholt ruft seit tausend Jahren
Blanker Hans, wir trutzen dir

Rungholt ruft!
Rungholt ruft!
Rungholt ruft!

Trutz, Blanke Hans
Oh, Trutz, Blanke Hans


Autor(es): Johannes Braun, Hartmut Krech, Mark Nissen, Bjoern Both