Konstantin Wecker

Party bei von Bonzens


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Party bei von Bonzens, sie laden wieder ein,
und die Creme der ganzen Stadt gibt sich die Ehre.
Fackeln vor der Tür, selbst der Hofhund blickt sehr fein
und statt nach Hundsnatur zu bellen in die Leere.

Mädchen schwirrn libellengleich zum Eingang,
herbe Männer edler Gattung im Genick.
Ich bin auch dabei und fühl mich etwas einsam,
zuviel Creme verdirbt den Magen und macht dick.

Party bei von Bonzens, der Hausherr flammt in Rot,
und sein Purpursakko duftet nach Zypressen.
Die Mädchen flattern grell um einen Playboy von der Côte
ich werde unruhig und will endlich was zu fressen.

Ich habe keine Chance, man schleift mich zum Klavier,
ich spiel den Model Blues und schnall den Gürtel enger.
Der Beifall gilt dem Hausherrn, seine Gunst ruht sanft auf mir,
wer heut was auf sich hält, der hält sich einen Sänger

Party bei von Bonzens, man schweigt sich vornehm an,
man ist viel zu schön, um sich noch was zu sagen.
Der Sänger hat gesungen und seine Schuldigkeit getan,
man atmet tief und scheint: "Wann geht er denn?" zu fragen.

Ich spür das Ende kommen. Wenn ich losgelassen bin,
ist mein Abgang immer endlos und chaotisch.
Ich bleibe. Und mein Bleiben ist des Untergangs Beginn.
Die Creme zerfällt und reagiert neurotisch.

Party bei von Bonzens, ich beuge mich dem Zwang,
meinen Part als Hofnarr treulich zu erfüllen.
Ich spring mit einem Aufschrei den Zypressenhausherrn an
und beginne, ihn im Anflug zu enthüllen.

Die Schönheit schmilzt im Kampfe. So purpurlos und bloß
scheint der Wirkungsdunst der Herrschaft zu entschweben.
Ich sitz auf seinen Schultern: sein Sieger und sein Los
und reite selig meinem Untergang entgegen.

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