Brief an meinen Vater
Elf Geschwister
Hattest du, mein Vater
Und geheiratet vielleicht zu früh
Wenig Liebe
Doch viel getrunken und nebenbei
Ist die Liebe verblüht
So viel Gläser sind zersprungen
Worte fielen und Fäuste flogen
Das alles brachte mich nicht um
Doch du hast mich um meine Kindheit betrogen
All die vielen Tränen
Ganz alleine in mein Kissen geweint
Und all die vielen Tränen
Haben für mehr als ein Leben gereicht
Ob du dich geschämt hast
Wenn du morgens vorm Frauenhaus standst
Hast du deinen eigenen Lügen geglaubt
Und immer wieder
Fiel meine Mutter darauf rein
Und immer wieder nahm sie dich bei uns auf
Unser Herz so oft gebrochen
So viel Angst und falsche Hoffnung
Denn du hast uns doch versprochen
Ich änder' mich und bring's in Ordnung
Ja, all die vielen Tränen
Ganz alleine in mein Kissen geweint
Und all die vielen Tränen
Haben für mehr als ein Leben gereicht
Ich will lernen, loszulassen
Ich will lernen, zu verstehen
Kann ich lernen, vielleicht irgendwann
Ich will vergeben, Frieden finden
Will vergeben, um zu sehen
Ich kann vergeben, vielleicht irgendwann
All die vielen Tränen
Ganz alleine in mein Kissen geweint
Und all die vielen Tränen
Haben für mehr als ein Leben gereicht
All die vielen Tränen
Writer/s: Peter Plate, Ulf Sommer
