Konstantin Wecker

Das Wird Eine Schöne Zeit


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Geliebte, ich fürchte mich ohne dich.
Die Schatten der Mauer erdrücken mich.
Nicht Gitter, noch Schloß, mich fesselt die Zeit
und irgend jemands Gerechtigkeit.

Es ist selten Tag in meiner Zelle,
doch meine Lieder drängen ins Helle.
Manchmal gelingt es, mich zu entführen.
In fremde Bereiche. Nicht mehr zu berühren.

Das wird eine schöne Zeit,
wenn mich Melodien
fort von hier, hin zu dir tragen.

Du hältst die Flügel bereit und machst,
daß die Kirschbäume blühn.
Unten gaffen die Wärter und klagen.

Das wird eine schöne Zeit,
wenn Krieger vor Liedern fliehn
und Waffen Gedichten erliegen.

Du hältst die Flügel bereit:
Wenn wir fallen, bleibt immer noch Zeit,
uns endlich unendlich zu lieben.

Ach, leg dich doch einmal kurz neben mich,
ich weiß auch einen Namen für dich.
Die Nie-mehr-Tote werd ich dich nennen.
Du wirst doch warten? Mich wiedererkennen?

Es ist so dunkel. Der Mond ist vergittert.
Es heißt, ich hätt dir den Schädel zersplittert.
Wir werden das sicher bald besser verstehen.
Ich freu mich doch so, dich wiederzusehen.

Das wird eine schöne Zeit,
wenn mich Melodien fort von hier,
hin zu dir tragen.

Du hältst die Flügel bereit
und machst, daß die Kirschbäume blühn.
Unten gaffen die Wärter und klagen.

Das wird eine schöne Zeit,
wenn Krieger vor Liedern fliehn
und Waffen Gedichten erliegen.

Du hältst die Flügel bereit:
Wenn wir fallen, bleibt immer noch Zeit,
uns endlich unendlich zu lieben.

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