Samsas Traum

Den Wolken Näher


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Hier, Mama, schau,
Ich zeige Dir was
Passiert, wenn man Sehnsucht
Nach Liebe in Kindern nicht stillt:
Als erstes werden die Haare
Am Kopf ganz verrückt.
Mama, sieh' her,
Verstehst Du nun, dass
Ein Herz sich nicht selbst mit
Gefühlen und Zuneigung erfüllt:
Fass' meine Haare an,
Hart wie verrosteter Draht!

Der Gürtel Deines Bademantels,
Er liebt mich mehr als Du,
Er hebt mich höher,
Trägt mich weiter
Und zieht mich fester zu.

Schreib' mir Deine Briefe
Auf bleiche Birkenrinde,
Verbrenne sie im Puppenhaus,
Damit ich sie nicht finde.
Ich bleibe für die Wirklichkeit
Ein Rätsel und entbehrlich,
Doch küsse meine Spuren stets,
Denn Träumer sind gefährlich.

Mama, hör' zu,
Ich ging durch die Stadt
Und betete, dass mich ein Wagen
Erfasst, überfährt.
Doch Mama, Du weißt,
Es gibt keinen Gott,
Das Leben ging weiter,
Ende Ende blieb mir lang verwehrt.

Mama, pass' auf,
Ich weiß auch schon wo,
Ich grabe mich einfach wie
Samen in die Erde ein,
Wo ich verwese wächst aus mir
Ein prachtvoller Baum.
Erinnerst Du Dich,
Ich wollte es so,
Ein jeder Tag sollte wie nach
Einem Wolkenbruch sein:
Sauber, erneuert, verliebt,
Unbefleckt, lupenrein.

Die Wolken krabbeln in das Zimmer,
Die grauen, toten und schweren,
Ich will hinter das Glas,
Ich will den Blick nach innen kehren.

Mama, häng' mich höher,
Es ist Zeit zu geh'n,
Hoch über die Wipfel,
Ich will doch den Himmel seh'n