Papa


Papa, sieh wie verbittert du durch all das bist
Da du niemand mehr zum reden hast hier außer mich
Du hattest alles, doch das Leben hat dir nicht gegönnt
Wieder Zuhause, die Umgebung, plötzlich alles fremd
Wände kalt und böse Blicke aus der Nachbarschaft
Obwohl du weißt, das was sie denken, hast du nicht gemacht
Es tut mir weh für all das Unrecht, das dir widerfuhr
Für jene Träne dort im LKW auf miesen Touren
Das Schicksal deiner Family so ungewiss
Ohne zu wissen, wo vor allem jetzt dein Junge ist
Ich war geblendet von den Lügen meiner Sis, hab' dich gehasst
War so wütend, aber du hast mich vermisst
Unser Leben war von Armut und Gewalt geprägt
Und lernte früher als die meisten hier sein' Mann zu stehen
Sag mir nicht von wegen: „Du wirst bald verstehen“
Denn mein Papa hätte mir gezeigt, wie das alles geht

Ja, diese Zeilen hier kommen viel zu spät
Ja, sag, wie viele Jahre hast du mir gefehlt?
Und glaub mir, hier ab heute tut dir niemand weh
Ich mach', dass es in Zukunft dir an nie was fehlt
Ja, diese Zeilen hier kommen viel zu spät
Ja, sag, wie viele Jahre hast du mir gefehlt?
Und glaub mir, hier ab heute tut dir niemand weh
Ich mach', dass es in Zukunft dir an nie was fehlt

Weil Gott uns heute Schmerzen in die Wege legt
Konnt' ein Leben lang mein Herz noch keine Liebe sehen
Dann kam durch Konrad unser Wiedersehen
Der Teufel hat's versucht, aber sein Ziel verfehlt
Von da an gingen wir beide hier durch dick und dünn
Kriegt man sich mal in die Haare, ist es nicht so schlimm
So vieles, was wir beide hier durchleben mussten
Gemeinsam auf dem Boden pennen in miesen Hütten
Wie groß auch mein Erfolg ist
Nein, du kannst mir nicht zeigen, dass du stolz bist
Doch ich weiß, dass du es bist
Aber öffentlich Gefühle zeigst du ungern, so wie ich
Und dann, wenn du mein' Sohn in deinen Armen hältst
Glätten sich die Wogen jener kargen Welt
Wo sie gemeinsam durch die Straße gehen
Weil der Opa ihn dann zeigen wird, wie all das geht

Ja, diese Zeilen hier kommen viel zu spät
Ja, sag, wie viele Jahre hast du mir gefehlt?
Und glaub mir, hier ab heute tut dir niemand weh
Ich mach', dass es in Zukunft dir an nie was fehlt
Ja, diese Zeilen hier kommen viel zu spät
Ja, sag, wie viele Jahre hast du mir gefehlt?
Und glaub mir, hier ab heute tut dir niemand weh
Ich mach', dass es in Zukunft dir an nie was fehlt


Autor(es): Achim Welsch, Lian Komoll, Rouzbeh Mouinolsadat